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Immer Ärger mit der Bundesliga-Vermarktung

Ein schwieriges Terrain bildet die Vermarktung der Fernsehrechte an der Bundesliga ab 2009, mit der die Liga-Gesellschaft vor neun Monaten die Leo-Kirch-Firma Sirius beauftragt hat. Seither prüft das Bundeskartellamt den Vertrag. Die Wettbewerbshüter haben inzwischen verlauten lassen, dieser Art der zentralen Vermarktung nur dann zustimmen zu wollen, wenn Ausschnitte aller Samstags-Spiele vor 20 Uhr im Free-TV zu sehen sind. So der Stand der Verhandlungen zwischen Fußball-Liga und Wettbewerbs-Behörde.

Das dürfte die Fans freuen, schränkt aber die Exklusivität der Rechte und damit deren Wert ein. Weder die Liga, noch der Pay-TV-Sender Premiere sind darüber begeistert; am wenigsten sind dies die frei empfangbaren Privatsender. Deren Lobbyverband VPRT wirft dem Kartellamt sogar vor, die Öffentlich-Rechtlichen zu bevorteilen. Die Praxis belege, dass diese Rechte durch Werbung nicht zu refinanzieren sind und faktisch nur gebührenfinanzierte Sender zum Zug kommen könnten. Die Verhandlungsposition der ARD werde damit "zementiert", erklärte VPRT-Präsident Jürgen Doetz.

Die ARD zahlt bislang rund 100 Millionen Euro pro Saison dafür, dass sie von 18.30 Uhr bis 20 Uhr eine mit Werbung angereicherte Bundesliga-Sportschau zeigen kann. Drei Milliarden Euro für sechs Jahre garantiert Sirius den Fußball-Klubs als Zwischenhändler der Fernsehrechte. Laut einem Spiegel-Bericht könnte der nicht unumstrittene Vertrag nun platzen. Das würde womöglich Bewegung in die festgefahrene Situation bringen.
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