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Mehr Grimme-Nominierungen denn je für Private

Die Krise des Privatfernsehens ließ sich in den letzten Jahren auch an der Zahl der Nominierungen für den Adolf-Grimme-Preis ablesen. Allein 2006 gingen 13 der 14 Preise an die Öffentlich-Rechtlichen. Während die einzige Auszeichnung für die bereits einmal eingestellte Sitcom Stromberg (ProSieben) damals auch als "Kopf hoch!" zu verstehen war, stehen die Chancen auf Preise beim aktuellen Jahrgang plötzlich besser denn je.

Neue Unterhaltungs-Kategorie
Dafür sorgt allerdings auch eine Änderung des Wettbewerbsformates: Allein acht der 17 Nominierungen in der neu eingeführten Kategorie "Unterhaltung" stammen nämlich von den privaten Sendern. Insgesamt ist das Nominierungsverhältnis Privater zu Öffentlich-Rechtlicher mit 12:50 allerdings weniger spektakulär.

In der Kategorie Fiktion schafften es drei Produktionen - alle aus der ProSiebenSat.1-Gruppe - auf die Nominierungsliste. Selbst in die Informations-Rubrik verirrte sich ein privates Programm: die Reportage "Feuertod" über die Selbstverbrennung einer afghanischen Frau von Antonia Rados - neben der Spezial-Nominierung für Hape Kerkeling-Schlämmer, der zudem schon als Preisträger ("Besondere Ehrung") feststeht, die einzige Erwähnung des Hauptsenders RTL. Noch eine Enttäuschung: Die teuren Flaggschiffproduktionen "Die Sturmflut" (RTL) und "Die Luftbrücke" (Sat.1) gingen gänzlich leer aus.

2007 sei "ein gutes Fernsehjahr mit solider Qualität, einigen mutigen Innovationen und einzelnen Glanzpunkten" gewesen, heißt es bei Grimmes nach Sichtung von 750 Einreichungen. Die Stärke der Privaten im Unterhaltungsbereich interpretierte Instituts-Leiter Uwe Kammann als "ein Abbild des dualen Systems". Die Verleihung der nunmehr nur noch zwölf Grimme-Preise findet am 30. März im Stadttheater Marl statt.
Zuletzt bearbeitet 26.01.2007 13:42 Uhr
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