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Lauter Krisengewinnler bei den "Journalisten des Jahres"

Der Brüsseler ARD-Korrespondent Rolf-Dieter Krause ist vom Medium Magazin im europäischen Krisen-Jahr zum “Journalist des Jahres” gekürt worden. "Seine unermüdliches Bemühen um mehr europäische Transparenz, gepaart mit notwendiger Skepsis und herausragender Sachkompetenz, hilft entscheidend, die Probleme Europas besser zu verstehen. Diese journalistische Kernaufgabe erfüllt er mit Bravour. Das machte ihn 2012 zur Ausnahmeerscheinung im deutschen Fernsehen.", heißt es in der Begründung.

Schon zum zweiten Mal wurde dpa-Mann Wolfgang Büchner zum Chefredakteur des Jahres gekürt. Er habe aus der Agentur "ein Unternehmen mit multimedialen Visionen und technologischen Innovationen gemacht, ohne den Markenkern anzutasten", stellte die nach Angaben des Veranstalters "rund 70-köpfige Jury" fest. Und das mitten in einer Verlagskrise, deren Opfer in den letzten Wochen nicht nur Zeitungen, sondern auch der Konkurrent dapd wurde.

Neben solchen Krisengewinnlern fällt auf, dass die Frankfurter Allgemeine Zeitung in nicht weniger als vier Ressorts die "Journalisten des Jahres" stellt. Die ARD bekommt mit den WDR-Leuten Krause und Sonia Seymour Mikich als Polit-"Journalistin des Jahres" zwei Titel und damit ein wenig Ablenkung von schlechten Quoten und schlechter Presse.

Als Newcomer werden bei der Preisverleihung am 31. Januar im Deutschen Historischen Museum in Berlin Daniel Drepper und Niklas Schenck ausgezeichnet. Sie hatten anlässlich der Olympischen Spiele in London die Medaillen-Vorgaben des Deutschen Olympischen Sportbundes recherchiert und unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz erfolgreich auf Herausgabe dieser sognannten Zielvereinbarungen mit den Sportfachverbänden geklagt.

Korrektur: Den ersten Absatz hatte es zerhauen. Danke an Katy Walther für den Hinweis.
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