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Landesmedienanstalten nehmen 113 Millionen Euro ein, Bayern ist ganz vorne

Die 14 Landesmedienanstalten, die in Deutschland den privaten Rundfunk kontrollieren, nehmen im Haushaltsjahr 2011 insgesamt 113,710 Millionen Euro ein. Davon stammen 97,473 Millionen Euro, also rund 86 Prozent, aus der Rundfunkgebühr. Der Branchendienst Funkkorrespondenz hat sich die Mühe gemacht, diese Zahlen in Form vergleichbarer Beträge zusammenzustellen.

Die Landesmedienanstalten sind laut Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag zu knapp zwei Prozent am Gebührenaufkommen ihrer Bundesländer beteiligt. Sie hängen also wie die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten, die über eigene Aufsichtsgremien verfügen, mit dem Großteil ihrer Einnahmen am Gebühren-Tropf.

Präsidiales aus Bayern
Mit Abstand am meisten Geld kann die BLM in Bayern in die Hand nehmen. Sie bekommt laut Aufstellung 28,923 Millionen Euro - über zehn Millionen mehr als die LfM in Nordrhein-Westfalen - und unterhält mit 76 Planstellen den größten Betrieb. Laut Landesverfassung fungiert sie als öffentlich-rechtlicher Träger des privaten Rundfunks in Bayern - ein medienpolitischer Sonderfall - und leistet sich keinen Direktor, sondern einen Präsidenten: Der heißt seit 1990 Wolf-Dieter Ring. Sein Jahressalär (knapp 198.000 Euro plus 108.000 Euro Zulagen im Jahr 2009) wurde sogar vom Landesrechnungshof bemängelt.

Zum Jahresende geht Ring in den Ruhestand. Um seine Nachfolge war ein heftiger politischer Streit entbrannt. Letztlich setzte sich aber wie erwartet der Chef der bayerischen Staatskanzlei, Siegfried Schneider, durch. Der hatte gänzlich unerwartet mit der Medien-Professorin und Landshuter Stadträtin Gabriele Goderbauer-Marchner, pikanterweise ebenfalls CSU-Mitglied, eine Gegenkandidatin erhalten. Schneiders Jahresgehalt wurde auf 220.000 Euro festgesetzt.
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