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Kinder-Seiten gegen das Nachwuchs-Problem

Man weiß es seit Jahren: Zeitungen und Zeitschriften finden immer weniger junge Leser. Eine Antwort auf dieses Nachwuchs-Problem könnten Kinder-Seiten sein. 60 Prozent der deutschen Zeitungen versuchen sich laut Branchenverband BDZV wöchentlich oder monatlich daran; zehn Prozent bringen sogar eine tägliche Spalte mit Nachrichten für Kinder. Im Vergleich zu Frankreich, wo allein der Verlag Play Bac Press mit mehreren Kinder-Zeitungen 2,5 Millionen Leser erreicht, sei Deutschland aber ein Entwicklungsland, schreibt Elmar Jung in der Süddeutschen Zeitung.

Immerhin räumt auch die Zeit seit elf Wochen eine Doppelseite im Ressort Wissen für Acht- bis Zwölfjährige frei. Die verantwortliche Redakteurin Susanne Gaschke bestückt sie allein mit freien Mitarbeitern. Anderen Zeitungen helfen die Agenturen: dpa bietet seit April 2007 an sechs Tagen in der Woche einen Nachrichtendienst für Kinder an; fünf Redakteure kümmern sich um Texte, Bilder und Grafiken. 46 Kunden haben den Dienst abonniert. Für den Konkurrenen ddp fertigt die Bremer Agentur für Kindermedien die wöchentliche Seite "Klaro Safaro".

Offenbar will selbst der Spiegel nicht passen. Bei den Hamburgern befindet sich "ein Objekt in Planung, das sich an Kinder richtet". Noch nichts Kindgerechtes hat dagegen Springer im Angebot, obwohl Vorstandschef Mathias Döpfner seinen Aktionären schon 2005 eine Kinder-Zeitung ankündigte. Ein regelrechter Kinderseiten-Verweigerer ist Uwe Vorkötter, der beim Relaunch der Frankfurter Rundschau die Kinderseite strich - was er vorher schon bei der Berliner Zeitung getan hatte.
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