Zu schön, um wahr zu sein: Eine WDR-Dokumentation über die böse Pharma
Artikel
| 26.10.2009
Die Geschichte klang gut: Die milliardenschwere Pharma-Branche verhindert jahrelang erfolgreich die Markteinführung einer Hautcreme, die Neurodermitis zu heilen verspricht. Klaus Martens machte darüber für den WDR eine Dokumentation, die am 19. Oktober in der ARD ausgestrahlt wurde, und durfte zwei Tage später bei Frank Plasbergs Hart aber fair nochmals zum Thema auftreten.
Die für kritische Recherche bekannte Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online und als erste die Katholische Nachrichten-Agentur brachten die Geschichte zum Film ebenfalls. "Bin ich der einzige, der die gestrige ARD-Dokumentation über die von der bösen Pharmaindustrie seit 20 Jahren verhinderte rosafarbene Vitamin-B12-Salbe namens 'Regividerm', die Neurodermitis zu 'heilen' in der Lage ist, spontan für einen aberwitzigen PR-Stunt erster Güte hält?", postete ein gewisser Hockeystick bei Stationäre Aufnahme.
Tatsächlich entpuppte sich der Fall als mindestens zweifelhaft, wenn nicht sogar als PR-Coup. Kaum war die Dokumentation versendet, erklärte eine Schweizer Firma, das Mittel in Kürze in Deutschland vertreiben zu wollen. Die Salbe sei wohl doch kein Zaubermittel, hieß es dann in der Süddeutschen: Dass die Pharma wie im Film suggeriert die Markteinführung verhindern wollte, sei mangels ausreichender Studien-Ergebnisse über die Wirksamkeit der Salbe nicht zu belegen.
"Ich ärgere mich wirklich sehr darüber, dass nun alles so wirkt, als sei ich Steigbügelhalter für die Markteinführung", sagte Martens nun dem Spiegel, und Plasberg räumte handwerkliche Fehler ein. Abrücken will aber niemand von der Geschichte, und Kritik mag der WDR schon gar nicht lesen. Auf seiner Website löschte der Sender sogar kritische Kommentare zu dem Film.
Die für kritische Recherche bekannte Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online und als erste die Katholische Nachrichten-Agentur brachten die Geschichte zum Film ebenfalls. "Bin ich der einzige, der die gestrige ARD-Dokumentation über die von der bösen Pharmaindustrie seit 20 Jahren verhinderte rosafarbene Vitamin-B12-Salbe namens 'Regividerm', die Neurodermitis zu 'heilen' in der Lage ist, spontan für einen aberwitzigen PR-Stunt erster Güte hält?", postete ein gewisser Hockeystick bei Stationäre Aufnahme.
Tatsächlich entpuppte sich der Fall als mindestens zweifelhaft, wenn nicht sogar als PR-Coup. Kaum war die Dokumentation versendet, erklärte eine Schweizer Firma, das Mittel in Kürze in Deutschland vertreiben zu wollen. Die Salbe sei wohl doch kein Zaubermittel, hieß es dann in der Süddeutschen: Dass die Pharma wie im Film suggeriert die Markteinführung verhindern wollte, sei mangels ausreichender Studien-Ergebnisse über die Wirksamkeit der Salbe nicht zu belegen.
"Ich ärgere mich wirklich sehr darüber, dass nun alles so wirkt, als sei ich Steigbügelhalter für die Markteinführung", sagte Martens nun dem Spiegel, und Plasberg räumte handwerkliche Fehler ein. Abrücken will aber niemand von der Geschichte, und Kritik mag der WDR schon gar nicht lesen. Auf seiner Website löschte der Sender sogar kritische Kommentare zu dem Film.
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