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Streit bei Springer um US-freundliche Kriegsberichterstattung

Der Betriebsrat des Axel-Springer-Verlages hat sich über eine "überwiegend einseitige Berichterstattung über den Krieg" beklagt. Von Populismus und einer kritiklosen Übernahme der merikanisch-britische Regierungslinie ist die Rede. Vorstand und Chefredakteure werden in dem Schreiben vom 31. März aufgefordert, "endlich für eine ausgewogene Berichterstattung über Krieg und Frieden in unseren Blättern zu sorgen". Hinter dem Streit steht, dass Springer-Journalisten eine Art Treueerklärung zu den USA haben unterschreiben müssen. In Paragraf 3 der Unternehmensverfassung - nach dem 11. September 2001 nachträglich eingefügt - wird ausdrücklich "die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika" erklärt. Vorstandschef Döpfner wies den Verdacht der Voreingenommenheit zurück. Die festgeschriebene Amerikafreundlichkeit enthalte "keinerlei Verpflichtung zu einer bestimmten Haltung in der Kriegsfrage", sondern lediglich "eine grundsätzliche Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Das ist kein Bekenntnis zum Krieg, sondern gegen Antiamerikanismus."
Zuletzt bearbeitet 07.04.2003 09:52 Uhr
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