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Süddeutscher Verlag spart bis zum "Turn-around"

Der Süddeutsche Verlag hat im Jahr 2002 abermals einen Rückgang des Geschäfts verzeichnen müssen, kündigt aber für das laufende Geschäftsjahr wieder schwarze Zahlen an. Gelingen soll dies, weil der Münchner Verlag - wie andere Häuser auch - massiv eingespart und durch den Einstieg der Südwestdeutschen Medien Holding im vergangenen Jahr frisches Kapital gewonnen hat. Für 2002 weist der Verlag einen gegenüber dem Vorjahres-Ergebnis (minus 43,9 Millionen Euro) einen nochmals vergrößerten Fehlbetrag von 76,6 Millionen Euro aus. Die Umsatzerlöse fielen von 808,0 auf 719,9 Millionen Euro. Allein das Flaggschiff Süddeutsche Zeitung erlitt einen Umsatzrückgang um 50,9 Millionen auf 297,2 Millionen Euro. Die Erlöse werden angesichts des weiterhin stagnierenden Werbemarktes - allein bei den Stellenanzeigen verzeichnete der SV nach eigenen Angaben Einbrüche bis zu 50 Prozent - auch in diesem Jahr nicht steigen. Dass der Verlag dennoch ein positives Ergebnis erwartet, ist also in erster Linie der "Restrukturierung" zu verdanken. Mit anderen Worten: Objekte und Geschäftsbereiche wurden abgespeckt, Mitarbeiter entlassen. Aber so ist es in der gesamten Verlagsbranche: Der "Turn-around", von dem jetzt schon wieder euphemistisch die Rede ist, wird nicht etwa auf der Haben-Seite, sondern bei der Reduzierung der Kosten erzielt.
Zuletzt bearbeitet 07.08.2003 15:45 Uhr
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