Nach zwei verlustreichen Jahren meldet der Süddeutsche Verlag für 2003 erstmals wieder einen Jahresüberschuss von 0,6 Millionen Euro, bleibt allerdings für die Zukunft vorsichtig. Im laufenden Jahr wollen die Münchner "den Turnaround absichern" - einerseits durch weiterhin "konsequentes Kostenmanagement, andererseits durch die Schaffung neuer Erlösquellen. Zu Jahresbeginn hatte die Süddeutsche Zeitung mit großem Verkaufserfolg die "SZ-Bibliothek" gestartet, eine auf 50 Bände angelegte Literaturreihe. Zurzeit werde an zwei weiteren Vetriebsprojekten dieser Art gearbeitet, sagte Geschäftsführer Klaus Josef Lutz kürzlich dem Medium Magazin. Eines davon ist für das Weihnachtsgeschäft geplant; dabei sollen jedoch keine Bücher verkauft werden. Die Münchner sind mit solchen Verkaufsaktionen Vorreiter in Deutschland. Andere werden nach dem Blitzstart der SZ-Bibliothek, die es auf eine durchschnittliche Auflage von über 150.000 Exemplaren pro Buch bringt, folgen. "Das Geschäftsmodell der überregionalen Qualitäts-Tageszeitung muss und wird sich verändern", sagte Lutz anlässlich der Präsentation der Bilanz. "Unser Bestreben ist es, die Qualität der Zeitung nachhaltig durch das Erschließen neuer Erlösquellen abzusichern." Starker Umsatzrückgang Die Rückkehr in die Gewinnzone im vergangenen Jahr führt der Verlag auf ein "konsequent umgesetztes Restrukturierungsprogramm" zurück. So trennte sich der SV von Teilen seiner Fachverlagssparte, koppelte den Internet-Auftritt fester an die Zeitung an und verkaufte im Zuge des Einstiegs der Südwestdeutschen Medien Holding die Frankenpost. Kein Wunder, dass die Umsätze gegenüber dem düsteren Jahr 2002 (76,6 Millionen Euro Verlust) stark zurückgingen - laut Verlagsangaben um 95 Millionen auf 625,4 Millonen Euro. Aber auch das Anzeigengeschämpft schrumpfte noch einmal um 45 Millionen Euro und trug damit zum Umsatzrückgang bei. Dagegen machte der Zeitungsvertrieb zehn Millionen Euro mehr Umsatz als im Vorjahr.