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On demand: das Zwölf-Minuten-Buch

Ein Käufer erteilt über das Internet den Druckauftrag für ein Buch. Der Auftrag wird weitergeleitet an eine voll automatisierte Druckstation - vorzugsweise in örtlicher Nähe des Käufers -, die das digital gespeicherte Faksimile auf Papier bringt, bindet, beschneidet und ausspuckt. Das voll automatisierte, Internet-gesteuerte "Book on Demand" ist kein Science Fiction mehr. Zwei US-amerikanische Unternehmen druckten nach eigenen Angaben am 9. Juli die "First Fully Automated Order" - einen Roman, der über die Website des Software-Herstellers VolumeOne aufgegeben und anschließend mittels einer von Marsh Technologies entwickelten Maschine namens PerfectBook-080 in Chesterfield, Missouri, hergestellt wurde. Von der Online-Order bis zum fertigen Buch vergingen zwölf Minuten. Die beiden Firmen, die sich selbst als Pioniere sehen, sind sicher, dass dieser Art des Büchermachens die Zukunft gehört. Probleme mit Lagerung, Lieferbarkeit und Nachdruck von Titeln fallen der Vergangenheit anheim, Druck- und Personalkosten sinken. Zwar wird der Druck auf Anforderung beispielsweise in Deutschland schon seit etwa zwei Jahren angeboten. Aber die Innovation, Bücher tatsächlich vernetzt und automatisch überall dort drucken zu lassen, wo eine Maschine steht - sei es im Buchladen oder auf der Tankstelle -, könnte dem On-demand-Prinzip tatsächlich zum Durchbruch verhelfen. Für die Geschichtsbücher: Das erste Internet-automatisierte Buch war ein Roman von Robin Shamburg ("Mistress Ruby Ties It Together") - Thema Sadomasochismus: Der Mensch als Sklave des Menschen, nicht der Maschine.
Zuletzt bearbeitet 18.07.2001 22:01 Uhr
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