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Lob der Familie: Thronfolge bei Bertelsmann

Bei Bertelsmann bleibt alles in der Familie. Firmen-Patriarch Reinhard Mohn hat das ihm vorbehaltene Vetorecht in der Bertelsmann AG an seine Witwe veerbt. "Reinhard Mohn hat gewollt, dass seine Frau Liz seine Rolle übernimmt", sagte Aufsichtsrats-Chef Gunter Thielen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Damit wird die 68-Jährige, die in den letzten Jahren schon als heimliche Herrscherin galt, auch offiziell zur starken Frau bei Bertelsmann, zumal sie von ihrem verstorbenen Mann auch die Stifterrechte in der Bertelsmann-Stiftung übernimmt. Die Stiftung hält 76,9 Prozent der Firmenanteile; der Rest gehört direkt der Familie.

Von entscheidender Bedeutung ist aber das Vetorecht, es gilt für die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft, die - abweichend vom Anteilsbesitz - 100 Prozent der Stimmrechte in der AG kontrolliert. Dort übernimmt - neben Liz Mohn und Tochter Brigitte - als dritter Vertreter der Familie der ältere Sohn Christoph den Stuhl seines Vaters. Der 44-Jährige, als Vorstand von Lycos Europe gescheitert, kann sich offenbar auch noch Chancen ausrechnen, wenn seine Mutter selbst abtritt.

Auch dieses Szenario ist schon geregelt. Thielen sagte der FAZ, Liz Mohn, die jetzt 68 ist, werde den BVG-Vorsitz und ihre Rolle als Sprecherin der Familie im Alter von 75 Jahren abgeben und ihren Nachfolger selbst bestimmen. Ob der dann eine Nachfolgerin, nämlich die promovierte Politologien Brigitte, sein wird, ist wieder offen. "Es gibt keinen Automatismus, nach dem Brigitte Mohn später die Rolle ihrer Mutter übernimmt. Christoph Mohn hat die gleichen Chancen wie seine Schwester", sagte Thielen.

Fest steht nur: Es soll jemand aus der Familie sein.
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