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Hauptsache zitiert

Wenn Hans Leyendecker, der wackere Investigativjournalist, mal nichts aufzudecken hat, dann betätigt er sich als Gewissen des Journalismus'. Die Veröffentlichung der Rangliste der am häufigsten zitierten Medien durch das Bonner Forschungsinstitut Medien Tenor bietet dem Ex-Spiegel-Mann mal wieder Gelegenheit, die Schlagzeilenhörigkeit der Branche aufzuspießen. Bei Leyendecker heißt das "Klappermeldungen": Die Ehre, als Negativbeispiele für exklusive Falschmeldungen vorgeführt zu werden, haben diesmal der Tagesspiegel und Focus. In beiden Fällen zitieren Agentur und andere Blätter brav das "exklusive Nichts". "Journalismus findet erst statt, wenn andere Journalisten über das, was in der Zeitung steht, berichten", meint Leyendecker. Denn der Medien Tenor zählt alle Zitate, egal ob wahr oder falsch.
Zuletzt bearbeitet 10.07.2002 00:39 Uhr
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