Googles Büchersuche muss man erst einmal finden

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Auf der Frankfurter Buchmesse haben die beiden Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page eine Literatur-Volltextsuche vorgestellt, die sich freilich im täglichen Umgang nicht so einfach finden lässt. Erfahrene Google-Anwender, die die Bücher-Suche mit einer filternden Erweiterung der Suchabfrage um "site:print.google.com" gezielt ansprechen wollen, stoßen nämlich nur auf Magazin-Artikel älteren Datums, aber nicht auf Bücher. Um solche Treffer zu erhalten, muss dem Suchbegriff der Terminus "Books about" vorangestellt werden. Also beispielsweise "books about journalism". Dann erhält man eine ganz normaler Trefferliste wie bei jeder anderen Web-Suche auch, der jedoch einige wenige - in der Regel drei - Fundstellen in Büchern vorangestellt sind. Eine exklusive Suche nur in Büchern ist zurzeit ebenso wenig möglich wie eine genauere Anpassung der Trefferliste. Klickt man nun auf ein nachgewiesenes Buch, so klappt Google das entsprechende Kapitel auf und präsentiert dem Nutzer eine Faksimile-Ansicht der Seite mit markierten Fundstellen des Suchbegriffs. Man kann auch weiterblättern, aber nicht zu weit, denn das ganze Buch - so verspricht Google den Verlagen - soll er nicht online lesen. Alles schon von Amazon vorgemacht Voraussetzung dafür, dass Google Print, so der Markenname, in Büchern suchen kann, ist allerdings, dass sich die Verlage bereit finden, ihre Texte durch den Suchdienst digitalisieren und indexieren zu lassen. Ein solches Programm hat auch der Online-Buchhändler Amazon gestartet, der Google zuvorgekommen ist: Unter dem Titel A9 betreibt Amazon bereits eine eigene Suchmaschine, die sowohl im Web als auch in Büchern recherchiert - wobei die Websuche ironischerweise dieselben Treffer wie Google zu Tage fördert, denn Amazon kauft diese Ergebnisse bei der Konkurrenz ein. Genau wie Amazon versucht Google die Verlage mit dem Argument an sich zu binden, dass eine "Search inside the Book" - wie das Feature bei Amazon.com heißt - den Handel ankurbelt. Bislang konzentieren sich beide Betreiber allerdings auf englischsprachige Bücher.
Zuletzt bearbeitet 15.10.2004 14:00 Uhr