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Google News lizenziert Nachrichtenagenturen

Zuerst wollte die französische Nachrichtenagentur AFP klagen, weil ihre Meldungen ungefragt von dem Nachrichten-Aggregator Google News referenziert und dabei Überschriften, kurze Textpassagen und oft auch Fotos übernommen wurden. Jetzt ist AFP ebenso wie die US-amerikanische AP, die Canadian Press und die britische Press Association mit dem Suchmaschinen-Giganten im Geschäft: Google News nutzt die Meldungen der drei Ticker-Produzenten offiziell und in voller Länge.

Im offiziellen Blog verkauft Google News das neue Feature als Hilfestellung, "schnell und leicht die Original-Storys der Nachrichtenagenturen zu finden". Der Nutzwert für den Durchschnittsleser erscheint freilich gering. Schließlich machen viele Online-Zeitungen und News-Dienste nichts anderes, als Agenturmeldungen zu recyclen - häufig als 1:1-Übernahme ohne jegliche semantische Kosmetik. Man findet denselben Text also ohnehin an jeder Web-Ecke. Dieser Nachrichtenschwemme versuchte Google News übrigens recht erfolgreich mit einer Doubletten-Erkennung zu Leibe zu rücken, die ähnliche Meldungen für den Nutzer erkennbar bündelte.

Neu an den "Original-Storys" ist, dass Google News bisher keinen eigenen Content hatte und stets auf andere Websites verlinkte. Jetzt könnte der komplett automatisierte Dienst seine Leserbindung erhöhen und hätte die Möglichkeit, auf seinen Content-Seiten Anzeigen zu schalten. Nach wie vor ist der Dienst allerdings komplett werbefrei. So dürfte für das Google-Management entscheidender sein, sich mit den Agenturen arrangiert zu haben.
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