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Die Zeit ist reif: Holtzbrinck zentralisiert Online-Portale in Berlin

Der Holtzbrinck-Verlag konzentriert seine Online-News-Aktivitäten in Berlin und gründet am 1. Februar 2009 eine Tochterfirma namens Zeit Digital. Der Name signalisiert, wo es künftig langgeht: Die Onlineausgabe der Zeit wird dann weitgehend aus der Hauptstadt bestückt; in Hamburg verbleiben nur noch die eng mit der Printausgabe verzahnten Ressorts.

75 Mitarbeiter sollen bei Zeit Digital arbeiten und auch die bereits in Berlin angesiedelten Online-Publikationen des Tagesspiegels und Zoomer.de beliefern. Beide werden redaktionell eigenständig bleiben, aber an Stellen und Stellenwert verlieren, wenn Zeit Online zur "führenden bundesweiten journalistischen Online-Qualitätsmarke" der Verlagsgruppe ausgebaut wird.

Diese Entscheidung spiegelt sich auch personell wieder. Zeit-Online-Chefredakteur Wolfgang Blau übernimmt nämlich die Gesamtverantwortung für alle Titel. Die Chefs der beiden anderen Online-Portale, Mercedes Bunz und Frank Syré, dürfen sich dann nur noch Redaktionsleiter nennen. Bei Zoomer.de werden zudem Stellen gekürzt. Dennoch werde die Neugründung Zeit Digital unter dem Strich Arbeitsplätze schaffen, heißt es bei Holtzbrinck.

Zwei Jahre nach Springer
Mit der Zentralisierung unter Präferenz der Zeit Online kommt der Verlag allerdings recht spät. Während Springer bereits im Februar 2007 Jahren die Welt zur Haupt-Onlinemarke kürte und die Redaktion in Berlin poolte, versuchte sich Holtzbrinck lieber an einem Newsportal, bei dem die Leser über die Wichtigkeit der Themen abstimmen dürfen; mit Zoomer.de hat der Stuttgarter Verlagskonzern allerdings nur wenig publizistischen Lorbeer ernten können.
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