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Christiane zu Salm verlässt ProSiebenSat.1 und bereut nichts

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Es ist schon erstaunlich, was für eine Presse die Fernsehmanagerin Christiane zu Salm bekommt, nur weil sie - mit noch unbekanntem Ziel - den ProSiebenSat.1-Konzern verlässt. Wir erinnern uns: Frau Gräfin hatte an der Spitze eines Fernsehsenders gestanden, der unabhängig von Werbeeinnahmen Gewinne machte, indem man die Leute mit Gewinnspielen zum Anrufen motivierte.

Dass die ehemalige MTV-Deutschland-Chefin als Anteilseignerin beim Verkauf von 9Live angeblich sieben Millionen Euro Cash machte, mag für den Wirtschaftsteil sicher eine Notiz wert sein, zumal sich andere Kanäle längst im Kopieren des Formates üben. Es gab aber auch innovationsresistente Menschen, die den Animier-, pardon: Mitmach-Sender als neuen Tiefpunkt des Privatfernsehens betrachteten oder sogar Betrügereien dahinter vermuteten.

Um es in die fragenden Worte der Süddeutschen Zeitung zu kleiden, die der Fernsehfrau ein großes Interview widmete: "Seit dem Start von Neun Live mussten Sie sich gegen den Vorwurf des Trash-TV behaupten. Haben Sie die Jahre als Zeit der Verunglimpfung erlebt?"

So harte Fragen können Journalisten stellen, und deshalb wollen wir die Antwort in ihrer ganzen Pracht zitieren: "Für das deutsche TV-System war Neun Live ein Kulturschock. Es gab orkanartige Böen von Nörgelei, Intrigen und auch Neid. Man braucht in Deutschland eine doppelte Portion positiver Energie, um eine Innovation durchzusetzen. Jeder Pionier muss damit rechnen. Ich würde es aber immer wieder so machen."

Non, je ne regrette rien. Schon jetzt zittern wir, was die Ehefrau von Premiere-Turbo Georg Kofler als nächstes umtreiben wird. Irgendetwas im "Dreieck Fernsehen-Internet-Telefon" soll es sein. Aber doch wohl kein Bermuda?
Zuletzt bearbeitet 27.09.2005 12:34 Uhr
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