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Zitiert: Boykottiert die Designer, nicht die Models!

"Magersucht müsste also tatsächlich als Berufskrankheit anerkannt werden; als körperliche Schädigung, der man sich in diesem Gewerbe nicht entziehen kann. Solange dies jedoch nicht passiert ist, tut sich die Brigitte furchtbar leicht, den Models 'Selbst schuld!' zuzurufen und ihnen ihre Berufsgrundlage zu entziehen - und sich's mit den Designern dennoch nicht zu verscherzen. Denn sie sind es, die zu boykottieren wären, weil sie für Frauen schneidern, die kaum mehr als solche zu erkennen sind.

Auch dem Eintreten für den gesunden weiblichen Körper ist gründlich zu misstrauen: Dass mit Wörtern wie 'Initiative' und 'Revolution' dafür geworben wird, dass nun die Leserinnen ihren Körper zu Markte tragen, weil der so herrlich normal ist, denunziert nicht nur die Models als Aussätzige und Nicht-Frauen, sondern beschwört wieder einmal eine Subjektivität, deren Zeit im Grunde längst passé ist. ('Weil Frauen keine Stellvertreter brauchen. Sie lassen sich nichts mehr vorschreiben. Weil Kleidung heute keine Frage von Trends, sondern von Persönlichkeit ist' - und so weiter begründet die zugehörige Website.)"


Katrin Schuster kommentiert bei epd Medien Gender-geschult die ihrer Ansicht nach "perfide Aktion" der Frauenzeitschrift Brigitte, die Modestrecken nicht mehr mit mageren Models, sondern mit "normalen Frauen" zu fotografieren.
Zuletzt bearbeitet 12.10.2009 11:25 Uhr
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