Viel zu viele getötete Journalisten 2007

Tödliche Weltkarte von Reporter ohne Grenzen
Abb.: rsf.org
Tödliche Weltkarte von Reporter ohne Grenzen
Abb.: rsf.org
Journalismus bleibt ein gefährliches Geschäft - für Auslandskorespondenten und mehr noch für einheimische Medienleute in Krisengebieten und undemokratischen Staaten. Für 86 Journalisten und 20 Mitarbeiter war es im Jahr 2007 sogar ein tödliches Geschäft. Sie kamen "während oder wegen ihrer Arbeit" ums Leben, wie die mit Sektionen in mehreren Ländern vertretene Organisation Reporter ohne Grenzen mitteilte.

Sogar 171 bestätigte Todesfälle zählte die International Federation of Journalists mit Sitz in Brüssel. Die stark divergierenden Zahlen rühren daher, dass die IFJ Journalisten und deren Mitarbeiter zusammenzählt und weiter gefasste Kriterien für die Aufnahme in die Statistik anwendet. So werden auch tödliche Unfälle mitgezählt, die sich auf dem Weg von oder zur Arbeit ereignet haben.

Beide Journalisten-Verbände weisen den Irak nach wie vor als gefährlichstes Land für Journalisten aus. Reporter ohne Grenzen zählte dort 47 Todesfälle. Aber auch Somalia und Pakistan erwiesen sich mit acht bzw. sechs Toten als Krisenherde. Die Mehrheit aller Fälle betraf jedoch laut IFJ keine Korrespondenten, sondern Einheimische, die für nationale oder regionale Medien arbeiteten.

Die Statistiken von Reporter ohne Grenzen weisen 2007 sogar als Negativrekordjahr aus: Seit 1994 kamen nicht mehr so viele Journalisten gewaltsam ums Leben. Die IFJ spricht von "extremen Zahlen das dritte Jahr in Folge", ermittelte aber den Höchststand bereits 2006 mit 177 getöteten Journalisten und Medienmitarbeitern.