
Praxis-Leitfaden des Presserates
Cover-Ausschnitt
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Rund 90 von insgesamt 422 Beschwerden des vergangenen Jahres betrafen das Thema Winnenden. "Es gab schlimme Ausreißer, aber die Mehrheit der Printmedien wurde ihrem ethischen Selbstanspruch gerecht und berichtete innerhalb der zulässigen Grenzen des Pressekodex", lautet das "Fazit" des Presserates, der sich als Selbstkontroll-Organ der Branche versteht.
Und weiter: Die Presse dürfe und müsse über ein solches Ereignis berichten, um ihrer Informationspflicht nachzukommen. Da die Opfer durch Veröffentlichungen nicht zum zweiten Mal Opfer werden dürften und da es erwiesen sei, dass Pressebeiträge Nachahmungstäter oder Trittbrettfahrer provozieren könnten, rät der Presserat aber "zu besonderer Zurückhaltung bei Amokberichterstattungen".