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Plasberg, Will, Miosga und viel zerdeppertes ARD-Porzellan

Mittwoch nach dem Spielfilm, 21.45 Uhr: Das ist der Sendeplatz, den Frank Plasberg mit seinem künftig um 15 Minuten auf 75 Minuten gestrafften Polittalk Hard aber Fair "spätestens 2008" erhalten wird. Mit diesem mühsamen Beschluss auf ihrer Frühjahrstagung in Stuttgart beförderten die ARD-Intendanten den hartnäckigen Frager Plasberg zwar endlich ins Erste Programm. Doch zugleich zerdepperten sie ihre Programmreform vom letzten Jahr.

Zur Erinnerung: Deren Ziel war es, die Tagesthemen mit einem einheitlichen früheren Sendetermin (22.15 Uhr) zu stärken. Wegen Plasberg wird das ARD-Journal mittwochs aber bis 23 Uhr warten müssen.

Dass sich die Sendergewaltigen also wie die Elefanten im eigenen Porzellanladen verhielten, darf getrost der ARD-internen Hackordnung zugeschrieben werden. Käme Plasberg nicht aus dem WDR, der größten Anstalt des Senderverbundes, wäre die krampfhafte Suche nach einem Sendeplatz sicher nicht so ausgefallen.

Leidtragender ist nun die Nummer zwei der ARD, der NDR. Unter dessen Dach ist die Redaktion von ARD aktuell, die auch die Tagesthemen betreut, angesiedelt. Dafür hatten die Hamburger zu Jahresbeginn Anne Will auf den Stuhl von Sabine Christiansen gesetzt und konnten in Stuttgart mit Caren Miosga (bisher Titel, Thesen, Temperamente) auch die Will-Nachfolgerin bei den Tagesthemen unterbringen.

Plasberg, Will, Miosga: Wie der Teufel es so will, sind die Personalentscheidungen unter dem Strich gar nicht so schlecht. Da sind sich selbst notorische ARD-Kritiker einig. Nur sollte man besser nicht nachschauen, wie sie zustande gekommen sind.
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