Leserschelte für "taz" ohne "tazze"

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Die Tageszeitung testet wieder einmal das Protestpotential ihrer Leser. Die Neugestaltung des Titels, erstmals in der Wochenend-Ausgabe vom 30. April zu besichtigen, hat den Berliner Zeitungsmachern böse Briefe eingebracht. Die taz gebe ihr Markenzeichen auf, lautet einer der Vorwürfe; gemeint ist die "Tazze", das Symbol aus alten, alternativen Zeitungstagen, das aus dem neuen Zeitungskopf einfach verschwunden ist, während der Schriftzug "die tageszeitung" eine moderne Type bekommen hat.

Die gesamte Titelseite erfordert eine Neuorientierung beim Leser. Die "Verboten"-Spalte hat sich zwar gehalten, wandert aber von links nach rechts unten, weil die linke Textspalte neben dem Titelbild komplett gestrichen wurde. Dies und der Einsatz von mit rosaroten Auszeichnungsfarbtönen unterlegten Trextflächen machen die Seite strukturierter.

Die neue Eins sehe nun aus "wie unser regionales Anzeigenblättchen", schimpft darüber freilich eine Leserin. "Zu bunt, zu boulevardesk" lautet eine andere Meinung. Die Redaktion, die diese und weitere Zuschriften dokumentierte, hat indes versprochen, in der nächsten Wochenendausgabe weitere Leserbriefe zur Titelgestaltung zu veröffentlichen.
Zuletzt bearbeitet 06.05.2005 11:08 Uhr