Der auf dem Berliner Zeitungsmarkt nach wie vor in der Luft hägende
Holtzbrinck-Verlag verhandelt über eine Übernahme der
Rhein-Zeitung. Der Koblenzer Herausgeber und geschäftsfühernde Gesellschafter Walterpeter Twer bezeichnete den Stuttgarter Konzern gegenüber dem
Spiegel als
"Wunschkandidat". Holtzbrincks Regionalzeitungen und der Mittelrhein-Verlag kooperierten bereits seit dem vorigen Jahr redaktionell.
Würde der schwäbische Goliath, der schon den
Trierischen Volksfreund sein Eigen nennt und die Mehrheit an der
Saarbrücker Zeitung besitzt, tatsächlich das Familienunternehmen aus Koblenz schlucken, hielte sich das Bedauern wahrscheinlich in Grenzen. Denn das Vertrauen in die verlegerischen Fähigkeiten des Rationalisieres Twer, der mit dem Betriebsrat seit Jahren überkreuz liegt, und seiner teilweise zerstrittenen Miteigentümer ist am Rhein ebenfalls sehr eingeschränkt.
Dass sich Twer vom Verlagsgeschäft trennen wolle, war schon länger zu hören. Ihm gehört aber ebenso wie den Familien Ulrich und Schneider nur ein Drittel des Mittelrhein-Verlages; das dritte Drittel hält Olaf Theisen. Der möchte sich jedoch laut
Spiegel nicht von seinen Anteilen trennen.
Im verschwiegenen Zeitungshaus Holtzbrinck will man die Angelegenheit wie üblich nicht kommentieren.