Halbvoll, halbleer: Basicthinking.de bei Ebay versteigert
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| 16.01.2009 Update: 16.01.2009

Erfolgsmeldung auf Basic Thinking: "Wir haben's geschafft"
Screenshot: Netzpresse
Screenshot: Netzpresse
Ein Traumergebnis hat der als "Alphablogger" bezeichnete 42-Jährige also nicht erzielt. Für einen IT-Kleinunternehmer, der monatlich nach eigenen Angaben 3.000 Euro Werbeeinnahmen mit der Bloggerei erlöst, ohne selbst in die Akquise zu gehen, ist es wiederum auch nicht übel. In den USA, wo sich führende Blogger bereits als Meinungsmacher und publizistische Marken gerieren, die zunehmend auch Kapitalgeber anziehen, würde man über diese Einstellung wahrscheinlich lachen.
Was soll's. Das Erfolgsgeheimnis des Bloggers Robert Basic war immer die schnoddrige "Was kostet mich die Welt"-Attitüde - nicht mehr, aber auch nicht weniger -, und mit dieser Einstellung will er nach eigenem Bekunden auch anderswo weiterbloggen. In der stark auf Personalisierung orientierten Blogosphäre werden ihm sicher zahlreiche Jünger folgen, statt der Ursprungs-Marke Basic Thinking treu zu bleiben. Dieser Umstand dürfte auch einen höheren Kaufpreis unter publizistischen Vorzeichen verhindert haben.
Blieben als Hauptargumente für den Kauf die vielen Links, die auf basicthinking.de verweisen, und die PR. Selbst Oldschool-Medien berichteten ausführlich über die Versteigerung, und das ZDF begleitete den Verkäufer in den letzten Minuten mit der Kamera. Ein netter Zirkus.
Web-Hoster als Käufer
Als Käufer outete sich auf dem Blog die Firma Serverloft, eine erst kürzlich gegründete Marke des Hürther Webhosters Intergenia, der als Betreiber des Informationsdienstes Onlinekosten.de bereits publizistisch auftritt. Basic Thinking werde "im Sinne von Robert" weitergeführt, schreibt Intergenia-Marketing-Vorstand Thomas Strohe in seinem ersten Posting. FAZ-Netzökonom Holger Schmidt berichtet, Strohe habe als Höchstgebot 105.000 Euro bei Ebay angegeben.
Offenbar wollen die neuen Eigentümer nicht nur den Blog fortführen, sondern auch den Stil des Gründers, der die Berichterstattung über IT-Themen mit flockigen Anmerkungen über Gott und die Welt verbunden hatte. Strohes erstes Posting schließt mit der Bemerkung: "So, das war’s erstmal von mir. Ich muss jetzt Weg, weil die Mutter meiner Freundin heute einen runden Geburtstag feiert. Und da darf ich nicht fehlen … ;-)"
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16.01.2009
FAZ Netzökonom
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