Im Internet kann zusammenwqachsen, was eigentlich gar nicht zusammengehört: Die offizielle Homepage der Bundeshauptstadt
Berlin.de und Gruner&Jahrs Stadtportal
Berlin Online, unter dessen Dach unter anderem die Online-Ausgabe der
Berliner Zeitung erscheint, haben eine Fusion vereinbart.
Dahinter steht zunächst einmal eine unternehmerische Neukonstellation: Die Berliner Volksbank steigt (vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung) bei Berlin Online als Gesellschafterin ein und bringt als Gegenleistung Berlin.de in das neue Gesamtunternehmen ein. Damit, so heißt es, entstehe das größte Internet-Informationsangebot für die Hauptstadt mit kombinierten 25 Millionen Page Impressions.
Außerdem sollen beide Angebote inhaltlich vernetzt werden, wobei Berlin.de weiter schwerpunktmäßig Stadtinformation und Verwaltungsservices bietet, während Berlin Online den journalistischen Part spielt. Spätestens hier wundert sich der Fachmann: Darf die Berliner Zeitung weiterhin über Ärger mit den Behörden schreiben? Werden im Sinne des Stadtmarketings nur noch positive Berlin-Artikel ins Netz gestellt? Gibt es im Gegenzug eine bevorzugte Behandlung für G&J-Blätter?
Dass solche Fragen offenbar keine Rolle spielen, beweist vor allen Dingen Eines: den nach wie vor geringen publizistischen Stellenwert des Internets.