
Abbau des Sponsorings
Hatte Sat.1 bisher 40 Millionen Euro pro Saison bezahlt, so soll der neue Vertrag nun über 50 Millionen Euro kosten. Der Preisaufschlag dürfte zumindest anteilig zu Lasten der Rundfunkgesetzgebung gehen. Die Politik möchte nämlich, wenn schon kein Werbeverbot aussprechen, so doch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen schrittweise das Programm-Sponsoring abbauen.
Ein erster Schritt wird mit dem 15. Rundfunkänderungs-Staatsvertrag getan. Er tritt am 1. Januar 2013 in Kraft und unterbindet unter anderem werktags Sponsoren-Hinweise ab 20 Uhr. Nur wenige Sport-Großereignisse bleiben von diesem Verbot unberührt. Für die Champions League sieht der Gesetzgeber aber nur bei Endspielen mit deutscher Beteiligung eine Ausnahme vor.
Rundfunkpolitik treibt die Preise
Eigentlich ist der Verzicht auf das Sponsoring ja ein guter Schritt, um das ohnehin gebührenfinanzierte Programm der Anstalten sauberer zu halten. Doch weil das ZDF der UEFA und ihren Sponsoren während der nach 20 Uhr laufenden Übertragungen keine Platzierung mehr anbieten kann, muss es mehr Geld bieten.
Damit treibt die Rundfunkpolitik unfreiwillig die Preise, und das Zweite bezahlt die teureren Lizenzen, wenn sie sich nicht anders refinanzieren lassen, im doppelten Sinne über Gebühr. So ähnlich sieht das jedenfalls Andreas Bartl. "Wir sind nach wie vor überzeugt, dass die Ausstrahlung der Champions League im ZDF problematisch ist, und werden alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen, wird der TV-Vorstand der ProSiebenSat.1-Gruppe bei dpa zitiert.
Sponsoring nur im Vorprogramm
Wie das ZDF selbst mitteilte, habe man sich mit der UEFA als Rechteinhaber darüber "verständigt", ab 2013 keine Sponsorenhinweise nach 20 Uhr mehr auszustrahlen. Im Rahmen der Vorberichterstattungen zur Champions League vor 20 Uhr sei Sponsoring allerdings weiterhin möglich, heißt es in einer Pressemitteilung. Doch ein Ersatz ist das nicht. Wenn die Champions-League-Abende der Mainzer schon vor 20 Uhr beginnen, haben erfahrungsgemäß noch nicht so viele Zuschauer eingeschaltet. Denn die Spiele beginnen erst um 20.45 Uhr.
Pro Spieltag darf das ZDF nach Angaben der UEFA ein Livespiel sowie Kurzzusammenfassungen der anderen Begegnungen sowohl im Free-TV als auch via Internet zeigen. Auch der UEFA Super Cup ist Teil des Vertrags, der für drei Spielzeiten bis 2015 gilt. Die Pay-TV-Rechte sicherte sich der Abo-Sender Sky.