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Funkausstellung bringt Radio über DVB-T

In Berlin startet heute aus Anlass der internationalen Funkausstellung (2. bis 7. September) ein vorerst auf ein Jahr angelegter Testbetrieb mit Hörfunk über DVB-T. Bislang wird auf diesem Weg lediglich das digitale Fernsehen eingeführt, während für digitales Radio das DAB-System zwar bereits auf der IFA 1997 debütierte, sich aber nicht durchsetzen konnte.

Allerdings sind die Startbedingungen für DVB-T besser, weil in den betreffenden Gebieten mit der Schaltung von DVB-T die bisherige analoge Ausstrahlung beendet wurde. Die TV-Nutzer waren damit gezwungen, sich einen DVB-T-Receiver zu kaufen, wenn sie weiterhin per Antenne in die Röhre schauen wollten. Eine solche Zwangsumstellung gab und gibt es bei DAB nicht. Das Versprechen eines besseren Klanges durch die digitale Übertragung allein genügte aber als Kaufanreiz nicht.

MABB propagiert digitalen Neubeginn
Das neue DVB-T-Hörfunk-Programm wird die Hörer nun auch nicht in Scharen aus dem UKW-Lager vertreiben. Dazu ist das Testprogramm mit 30 Radioprogrammen - darunter vier öffentlich-rechtliche und zwölf von der Firma Technisat verbreitete Musik-/Spartenkanäle - zu unattraktiv.

Dennoch lässt Hans Hege, Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, verlauten: "Mit der IFA 2005 beginnt die Erfolgsgeschichte des digitalen Radios." Hege hatte zuvor branchenintern für Bewegung gesorgt, als er den Abschied vom technologisch überholten DAB verkündete. Eine Fortentwicklung von DAB namens DMB hat die Telekom-Tochter T-Systems bereits auf der Cebit im März präsentiert und will dies nun auch auf der IFA tun. Mehr als ein technologisches Sandkastenspiel wird dies aber nicht: Es fehlt ein reguläres Radioprogramm.

Fernsehen fürs Handy: DVB-H
Anlässlich der Funkausstellung läuft auch ein Pilotbetrieb für DVB-H, das wie DMB für mobilen Empfang ausgerichtet ist und von der MABB als Standard für Fernsehen über Handy-Netze favorisiert wird. Im Ballungsraum Berlin-Potsdam sollen zumindest während der Ausstellung bis zu 20 digitale Radioprogramme über DVB-H verbreitet werden, "bei entsprechender Nachfrage künftig noch mehr".
Zuletzt bearbeitet 29.08.2005 11:41 Uhr
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