Alles neu bei Fireball

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Die Suchmaschine Fireball, die nach eigenen Angaben mit 150 Millionen ausgewerteten Webseiten über den größten deutschsprachigen Index verfügt, hat sich technisch und optisch neu erfunden. Ähnlich wie Google und andere große Suchmaschinen ist der seit zweieinhalb Jahren zu Lycos Europe gehörende Suchdienst nun in der Lage, Links auszuwerten und Beziehungen zwischen den gefundenen Webseiten herzustellen. Auf diese Weise sollen die Suchergebnisse eine höhere Relevanz erhalten. Verantwortlich dafür ist eine vollmundig "Virtual Document Index" genannte Datensammlung, die nach Betreiberangaben rund 1,5 Milliarden inhaltliche Beziehungen zwischen den Dokumenten im Index und auch zu andersprachigen Seiten hergestellt hat. Aus diesem Beziehungsgeflecht hat die Software wiederum einen Index von 20 Millionen Dokumenten gewonnen, die für die Suche als relevant angesehen werden. In der Praxis ist aber noch einiges Tuning nötig. Problematisches Beziehungsgeflcht Fireball spidert zwar 150 Millionen deutschsprachige Dokumente, aber der Nutzer sucht am Ende nur in 20 Millionen Seiten. Ist das ein Manko? Nach unseren Stichproben bei seltenen Suchbegriffen schon. Wir erhielten dann quantitativ weniger Suchtreffer als bei anderen Suchmaschinen mit deutschen Katalogen, und - was gravierender ist - auch die Qualität der Links ließ zu wünschen übrig. So stießen wir auf eine auffällig hohe Zahl an Treffern, die den Suchbegriff überhaupt nicht auf der Seite haben. Des Rätsels Lösung: der Begriff stammte von Seiten, die dorthin verlinkt hatten. Zwar ist die Bewertung von Links ein Teil des Erfolgsrezeptes von Google, doch tut Fireball hier eindeutig zu viel des Guten. Back to the roots Optisch hat sich Fireball ganz dem Schlankheitstrend angepasst, der da lautet: Weg mit den überladenen Portalen, zurück zur nackten Suchmaschine. Der automatisch generierte Katalog ist ebenfalls perdu. Endlich hat man zudem die Ergebnisse der hauseigenen News-Suchmaschine Paperball in die Trefferliste eingebaut. Auch das musste Google erst vorexerzieren, obwohl der dortige Newsdienst im Vergleich zu Paperball noch ein Grünschnabel ist.
Zuletzt bearbeitet 26.07.2003 14:04 Uhr