Die Netzeitung hat das Interesse der
WAZ-Gruppe geweckt. Wie der
Kress-Report erfahren hat, prüft das Essener Zeitungshaus sowohl eine strategische Zusammenarbeit als auch eine Beteiligung an der Online-Zeitung.
Die WAZ-Gruppe, die gerade ihre Zeitungs-Websites überarbeitet, interessiere sich insbesondere für die überregionalen Inhalte der Netzeitung, heißt es. Nicht nur für die an der Börse kräftig geschröpfte Bertelsmann-Tochter
Lycos Europe als Besitzerin der in Norwegen entwickelten Netzeitung wäre das WAZ-Geschäft endlich einmal wieder eine positive Meldung.
Die Netzeitung mit dem früheren Stern-Chef Michael Maier als Chefredakteur darf man als das einzige journalistisch ernstzunehmende und redaktionell eigenständige Vollprodukt einer Online-Tageszeitung in Deutschland bezeichnen. Über ihren Fortbestand war gelegentlich spekuliert worden, zumal Nachrichten-Content jenseits der massenweise verbreiteten News aus den Agenturtickern und allerlei angeblich geldträchtiger Entertainment-Angebote offenbar als Luxus gilt. Der WAZ-Deal könnte signalisieren, dass sich doch noch jemand für ein journalistisches Produkt im Internet interessiert.