Bernhard Pörksen (Hrsg): Trendbuch Journalismus. Erfolgreiche Medienmacher über Ausbildung, Berufseinstieg und die Zukunft der Branche. Halem-Verlag Edition Medienpraxis, Köln 2005, ca. 300 Seiten, 16,00 Euro Hilfe, Hilfe! Gibt es etwa immer noch jemanden, der/die Journalist/in werden möchte? Trotz Medienkrise und Arbeitslosigkeit? Das Trendbuch Journalismus suggeriert dies schon allein durch sein Erscheinen und seinen trendigen Titel. Und lässt sich von den üblichen - Aust, Dieckmann, Maischberger etc. - und nicht so ganz üblichen - Bascha Mika, Gabriele Fischer - Verdächtigen lauter Erfolgsgeschichten erzählen. Das aber durchaus flott und in selbstbewusst von Hamburger Studenten geführten Interviews. Es ist ja auch nicht so, dass diejenigen, die vom Journalismus als Berufsziel träumen, nicht gewarnt worden wären. "Wer nicht wirklich für den Journalismus brennt, sollte es lassen", sagt etwa Prof. Siegfried Weischenberg. "Ich würde ihnen abraten. Wenn sie sich trotzdem dafür entscheiden, sind sie die Richtigen", meint Sebastian Turner. Wirklich abschreckend sind solche Sätze nicht, Krise hin oder her. Im Gegenteil: Der Mythos Journalismus lebt nach wie vor, und er beruht auf dem weit verbreiteten Selbstverständnis, den Beruf als Berufung zu begreifen. Gefährlich wird es erst, wenn es nur noch die Journalisten selbst sind, die daran glauben. Pressestimmen zu dem Titel: "Der Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust machte die St. Pauli-Nachrichten. Die taz-Chefin Bascha Mika arbeitete bei einer Bank. Und die Bild-Texterin Katja Keßler kochte guten Kaffee. Was Medienmacher für ihre Posten qualifiziert, ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Greifen junge Journalisten auf der Suche nach dem Königsweg zu Ratgebern, bekommen sie vorgebetet: Es gibt deren viele. Das Trendbuch Journalismus (Herausgeber: Bernhard Pörksen/Herbert von Haelm Verlag) hebt sich wohltuend aus der Masse der einschlägigen Literatur heraus." (Steffen Kraft in der Süddeutschen Zeitung)