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New York Times sammelt Nachrichten ein wie Google News

Die New York Times hat auf ihrer Website einen News-Aggregator implementiert, der ähnlich wie Google News automatisiert Nachrichten zu bestimmten Themen sammeln, gruppieren und einblenden kann. Über einen Extra-Button am Seitenkopf lässt sich die neue Funktion einschalten. Fortan erscheinen zu den eigenen Top-Storys - bislang nur auf der Titelseite - thematisch passend verlinkte Schlagzeilen anderer News-Websites und Blogs. Zur Kennzeichnung der Extra-Quellen haben die Designer auf der Times-Website eine neue Farbe eingeführt: Grün. Mit einem weiteren Klick auf den Extra-Button schaltet man die Fremd-Schlagzeilen wieder ab.

Lange Zeit standen Inhalte-Anbieter Googles automatisierten Sammelmethoden ablehnend gegenüber. Das Verhältnis zu dem als Konkurrent kaum fassbaren Suchmaschinen-Giganten ist von einer Art Hassliebe geprägt. Denn Google bringt viele Besucher. Auch die New York Times - die anders als Google eigene Inhalte vorzeigen kann - ist sich nicht mehr zu schade, ihre Leser nach anderswo zu verweisen. "Die Tage, als Content-Sites sich davor fürchteten, auf andere Seiten zu verlinken, sind vorbei", so Technik-Chef Marc Frons.

Anders als bei der Welt, die unter dem Titel "Zweite Meinung" simple Schlagzeilen-Listen in der Manier eines RSS-Newsreader publiziert, geschieht die Verlinkung bei der Times dank Maschinen-Intelligenz auf Kontext-sensitive Weise. Dahinter steht die Technologie von Blogrunner, einem verlagseigenen Aggregator-Dienst. Dieser Google-News-Klon schöpft aus 10.000 Quellen und bemisst deren Wichtigkeit nach Popularität.

Im englischsprachigen Web beackern auch andere Dienste dieses neue Feld: So wird der Nachrichtensammler Daylife nach eigenen Angaben von USA Today und der Washington Post für einzelne Themen oder Ressorts genutzt. Der deutsche Focus plant im nächsten Jahr den Start eines Aggregators unter nachrichten.de
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