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MetaGer

PROFIL MetaGer ist die erste deutsche Meta-Suchmaschine und eine bemerkenswerte noch dazu. In Sachen Konfigurierbarkeit und Detailversessenheit macht dem an der Universität Hannover 1995 gestarteten Projekt niemand etwas vor. Die Kehrseite der Medaille: Für den Durchschnitts-Nutzer ist die Benutzer-Oberfläche weder besonders übersichtlich noch eimladend - trotz langer Hilfeseiten. MetaGer fragt über 20 verschiedene Quellen parallel ab - darunter sind praktisch alle wichtigen deutschen Suchmaschinen. Darunter befand sich in früheren Zeiten auch Fireball; zur Zeit unseres Tests war die Gruner&Jahr-Suchmaschine aber nicht mehr anwählbar. Internationale Abfragen werden an den MetaCrawler weitergeleitet. Damit Surfers Geduld nicht über Gebühr strapaziert wird, lässt sich ein Zeitlimit (Timeout) setzen. MetaGer kann die Wartezeit aber auch mit Sinnsprüchen (!) versüßen. Die mächstigste Funktion von MetaGer ist allerdings die Überprüfung der Links. Immer wieder kommt es vor, dass Suchmaschinen in ihren Datenbanken sogenannte "tote Links" haben - also Seiten, die seit ihrer Indexierung ins digitale Nirvana verschwunden sind. MetaGer kann für alle von den Suchmaschinen gelieferten Treffer überprüfen, ob die entsprechenden Seiten noch existieren. Allerdings ist bei der Anwendung dieser Funktion Vorsicht geboten: Dabei fällt so viel Datenverkehr an, dass sich die Wartezeit auf die Resultate leicht vervielfacht. SUCHFOMULAR Per Pulldown-Menü hat man die Wahl unter vier Suchmodi. Alle Suchbegriffe können standardmäßig mit UND (quot;Alle Wörter sollen im Dokument vorkommen") oder ODER ("Mindestens eines der Worte im Dokument") verknüpft werden - das sind die gewohnten Optionen. Die beiden anderen Wahlmöglichkeiten stellen Besonderheiten dar, allerdings mit systembedingten Schwächen. "Alle suchen, aber Worte nach ! ausschließen" ermöglicht die Angabe von einem oder mehreren Begriffen, die nicht in die Suche einbezogen werden sollen. Achtung: Die Syntax ist ungewöhnlich. Nach dem Ausrufezeichen werden alle folgenden Begriffe von der Suche ausgenommen. Nochmals Achtung: Diese Funktion ist keine echte logische NOT-Suche. MetaGer untersucht lediglich die Antworten der Suchmaschinen - also Titel, URL und Kurzbeschreibung - auf die hinter dem Ausrufezeichen eingegebenen Begriffe und eleminiert bei Treffern diese Hits. Ähnlich verhält es sich mit der Option "Worte als String in Titel oder Kurzbeschreibung". Hier bildet MetaGer so gut es geht eine Phrasensuche nach, aber eben nicht im Dokumenten-Volltext. Warum sendet nun MetaGer solche NOT- und Phrasen-Anfragen nicht direkt an die angeschlossenen Suchmachinen? Ganz einfach: Weil diese nicht von allen gleichermaßenunterstützt werden. Meta-Suchmaschinen müssen sich eben immer auf den kleinsten gemeinsamen Nenner beschränken. Dauer und Ziel der Suchabfrage lassen sich mit MetaGer genau bestimmen. Der Benutzer kann die maximale anfängliche Suchzeit bis zur ersten Ergebnisliste festlegen und alle Suchmaschinen einzeln ein- oder ausschalten. Darüber hinaus bietet das Suchformular zahlreiche Möglichkeiten zur Beeinflussung der Trefferliste. Die Ausführlichkeit der Beschreibungen lässt sich ebenso vorwählen wie das Ranking (nach Relevanz, nach Aktualität, nach Servern sortiert) und die zeitintensive Existenzprüfung jedes Hits. AUSGABE MetaGer listet die Ergebnisse auf einer langen, langen Trefferseite. Standardmäßig werden die Resultate von einem eigenen Ranking-Algorithmus mit Spam-Unterdrückung bewertet. Dabei stehen vier Sterne für sehr große Relevanz, ein Stern heißt "brauchbar". Bei Mehrwortsuchen prüft MetaCrawler, ob die einzelnen Suchbegriffe als Phrase in URL, Titel oder Kurzbeschreibung vorkommen. Wenn ja, so wird ein solcher Hit als "Volltreffer" ausgewiesen. Außerdem gibt MetaGer auf Wunsch "QuickTips": Das sind Treffer, die bei früheren Anfragen besonders popuilär waren, und Links auf Seiten, die den Suchbegriff im Domainnamen haben. Eine Spezialität von MetaGer ist der "Qcheck": Für jeden Treffer lässt sich überprüfen, ob die Seite überhaupt noch existiert und ob sie tatsächlich die Suchbegriffe enthält. Zudem erstellt "QCheck" einen Text-Extrakt des Seiteninhaltes, der bereits häufig Aufschluss über den Inhalt zu geben vermag. Allerdings muss man das Glück haben, dass die Seite schnell lädt, sonst bricht "QCheck" die Arbeit ab. Nach dem Willen seiner Programmierer wartet er nur vier Sekunden auf Daten aus dem Netz. Während die meisten Meta-Suchmaschinen nur die ersten Hits der abgefragten Dienste mitnehmen, kann man sich über den "Weitersuchen"-Button beim MetaGer theoretisch so lange weitere Hits anzeigen lassen, wie noch irgendeine Suchmaschine Ergebnisse liefert. DESIGN Das düsterste Kapitel beim MetaGer. Der Suchdienst ist von Informatikern konzipiert worden, die offenbar der Welt zeigen wollen, dass sie von schnöder Optik nichts halten. Damit keine Missverständnisse entstehen: Suchdienste brauchen keine Ladezeit intensiven Grafik-Gimmicks. Umso mehr benötigen sie ein sinnvolles Informationsdesign. Dieser Prämisse widerspricht aber schon die Startseite mit dem Suchformular. Wer nicht gerade einen hochauflösenden CAD/CAM-Bildschirm benutzt, wird sich unweigerlich die Finger wund scrollen, um alle Optionen dieser Seite erfassen zu können. Dabei wäre ein erster, einfacher Schritt nach vorne schon getan, wenn man sich die ganze Titelei am Seitenkopf sparen würde. Ein zweiter Such-Button sollte unbedingt ans Ende der Suchmaschinenliste - so spart man sich wenigstens das erneute Nach-oben-Scrollen. DOKUMENTATION MetaGer hatte schon immer eine ausführliche, wenn auch nicht besonders gut erschlossene Dokumentation. Inzwischen hat man die Hilfe-Sektion übersichtlicher gegliedert. Der alte FAQ mit Fragen wie "Was kann ich denn tun, um meine tollste aller WWW-Seiten in der Ausgabe der Suchmaschinen möglichst weit vorn zu plazieren?" (Antwort: "Gottseidank sehr wenig") ist aber weiterhin lesenswert. Dazu hat MetaGer-Macher Wolfgang Sandner-Beuermann eigene und fremde Hintergrund-Artikel zum Thema Meta-Suche ins Netz gestellt.
Zuletzt bearbeitet 01.09.2000 11:41 Uhr
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