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Florence Aubenas nach fünf Monaten im Irak gerettet

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Die französische Journalistin Florence Aubenas ist nach 157 Tagen in Geiselhaft freigekommen. Nach Angaben ihrer Zeitung Liberation wurde sie gemeinsam mit ihrem irakischen Übersetzer Hussein Hanun ohne Hinweise auf Misshandlungen und bei guter Gesundheit am Samstag in Bagdad freigelassen und am Sonntag über Zypern nach Frankreich zurückgeflogen. Die Umstände der Befreiung sind bisher ebenso unklar wie die Motive ihrer Kidnapper.

Der Direktor der Liberation, Serge July, sagte dem französischen Rundfunk, vor der Befreiung hätten die Entführer zunächst 80 km quer durch Bagdad zurückgelegt, um Agenten des französischen Geheimdienstes DGSE irre zu führen. Aubenas, die sich selbst auf einer Pressekonferenz am Dienstag äußern will, sei mit anderen Personen in einem vier mal zwei Meter großen und 1.50 m hohen Keller gefangen gehalten worden. Man habe sie gefesselt und ihr die Augen verbunden, sagte July.

Offenbar wurden im selben Keller auch zwei rumänische Journalisten festgehalten, die bereits am 22. Mai freikamen. Die französischen Behörden hätten wertvolle Informationen von rumänischer Seite erhalten, heißt es in französischen Presseberichten. Doch bislang verweigert die Regierung in Paris jegliche Details zu dem Fall; über eine Lösegeldzahlung kursieren nur Gerüchte.

Aubenas war im Dezember nach Bagdad entsandt worden. Seit 5. Januar galt die 4-Jährige als vermisst. Die Meldung ihrer Rückkehr bedeutet im übertragenen Sinne auch eine Befreiung für die französische Öffentlichkeit, die dank Medienkampagnen und Solidaritätsaktionen große Anteilnahme am Schicksal der Reporterin genommen hatte.
Zuletzt bearbeitet 13.06.2005 13:08 Uhr
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