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Ebooks statt Zeitungsausträger: Ein Schritt zur Abschaffung bedruckter Blätter in Detroit

In Detroit schauten Abonnenten der beiden Tageszeitungen Free Press und News am Montag vergeblich in ihren Briefkasten: Im Rahmen eines Einsparungsprogramms verzichten beide Blätter, die als ehemalige Konkurrenten inzwischen geschäftlich gemeinsame Sache machen, montags bis mittwochs und an Samstagen komplett auf die Nach-Hause-Lieferung. An diesen Tagen wird für den Einzelverkauf nur noch eine im Umfang reduzierte Printversion gedruckt - zum Start des Sparprogramms kostenlos, künftig für 50 Cent.

Wahrscheinlich ist der Weg von dieser Teilamputation der Zeitung zur papierlosen Ausgabe nicht mehr weit. Jedenfalls bewarben beide Blätter im Zuge der Umstellung heftig ihre Websites und die - bislang noch kostenlosen - E-Paper-Versionen der Zeitungen. Am Montag war der Online-Ansturm auf die sogenannte E-Edition noch so groß, dass die Server zeitweise streikten; das könnte sich aber ändern, wenn die Leser bemerkt haben, dass eine Zeitung im Original-Layout trotz eines recht einfach nutzbaren, ohne weitere Installation im Browser laufenden Viewers nur schlecht auf den Bildschirm passt.

Das wissen auch die Verleger. Sie wollen die Inhalte deshalb unabhängig vom Printprodukt über mehrere elektronische Wege verteilen. Im dritten Quartal 2009 sollen die Nachrichten aus Detroit auch über Amazons Ebook-Reader Kindle abonnierbar sein. Zudem ist für den Sommer ein Feldversuch angekündigt, bei dem 100 Testleser mit dem neuen Ebook-Reader von Plastic Logic ausgestattet werden, dessen Marktreife für 2010 angekündigt ist.
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